Nach Andreas Frank ist „Markenpositionierung die Definition des Terrains, welches
eine Marke im Bewusstsein bestehender und potenzieller Kunden einnimmt bzw.
zukünftig einnehmen will.“
Genau in diesem
Zusammenhang kann im Marketing auch das Instrument des „Storytelling“
eingesetzt werden.
Narrative Werbebotschaft
Es ist
neurowissenschaftlich nachgewiesen, dass Menschen in Geschichten denken. Dadurch
kommunizieren diese miteinander, tauschen Informationen aus und geben Inhalte
weiter. Es erscheint als logisch, dass narrative Werbebotschaften auch im Marketing-Kontext
Einzug gefunden haben. Dadurch soll die kommerzielle Kommunikation in spannende
und emotionale Geschichten verpackt werden, welche sich in den Köpfen der
anzusprechenden Konsumentengruppe verankern sollen und somit ein Bedürfnis
wecken.
Doch was genau ist „Storytelling“?
Übersetzt in die
deutsche Sprache, bedeutet „Storytelling“ wie bereits oben angedeutet
„Geschichten erzählen“. In der Kommunikationsbranche findet sich der Begriff
als hilfreiches Werkzeug im Content-Marketing wieder. Es bedeutet das Erzählen
von Geschichten in Form von Texten, kurzen Videos oder gar nur Bildern rund um
eine Marke, ein Produkt oder die ganze Unternehmung.
Der Weg zum Ziel von „Storytelling“
Eine gute und
einprägende Story ist so aufgebaut, dass bei der Weitergabe nur wenige
Informationen verloren gehen. Idealerweise verbreitet sich die Botschaft mit
jedem Mediensprung und jeder neuen Umgebung. Im Online-Bereich spricht man
dabei von sogenannten Internetmemen, welche rein ideeller Form sind und sich im
Web verbreiten. Die besonderen Eigenschaften an „Storytelling“ sind: Die Geschichten fallen auf, sind schnell
einzuprägen und informieren, ohne dass es der Empfänger bewusst wahrnimmt.
Die vier Funktionsbausteine des „Storytelling“
- Offen: Den Multiplikatoren muss es ermöglicht werden, die Story aufzugreifen, so dass sie ihre eigene Geschichte daran anknüpfen können. Dieser Effekt tritt ein, wenn die Erzählung einer Erfahrung ähnelt, welche die empfangende Person schon einmal selbst erlebt.
- Eingänglich, verwendbar und kurz: Ziel ist es, der Zielgruppe einen sozialen Mehrwert zu bieten. Die Geschichte muss zwingend eingänglich, verwendbar und vor allem kurz aufgezogen werden. Menschen erzählen nicht direkt über eine Marke, sie tragen Geschichten über sich selbst weiter.
- Kompatibel und reproduzierbar: Mit der Geschichte muss ein Entwicklungsgang als Zielsetzung festgelegt und erreich werden. Die erzählte Geschichte zur Marke muss einfach weiter publiziert werden können, mit anderen, eigenen Geschichten kompatibel sein und einen überregionalen sowie überzeitlichen Charakter haben.
- Roter Faden: Wie immer beim Texten müssen klare Handlungen und genügend Details erkennbar sein. Das Ende sollte einen stimmigen Bezug zur Eröffnung der Story vorweisen.
Die Geschichte ist
veröffentlicht – next step’s:
Sobald eine Botschaft in
die entsprechenden Kommunikationskanäle verstreut wurde, sollte sie
kontinuierlich betreut werden. Auf Fragen und Anmerkungen von interessierten
(und wohl auch kritischen) Konsumenten, muss in diesem Prozess eingegangen
werden. Es kommt ebenfalls nicht selten vor, dass sich die Geschichte mit der
Verbreitung verändert. Wird bemerkt, dass diese in eine falsche Richtung läuft,
müssen die Verantwortlichen schnellstmöglich reagieren und die Botschaft wieder
berichtigen sowie in einen dauerhaften Dialog mit den Konsumenten bringen.
Dabei spricht man von aktivem
Storytelling. Diese Massnahme sollte bestenfalls von der Marke selbst
durchgeführt werden und nicht durch eine Agentur.
Damit ihr die
beschriebene Theorie zum „Storytelling“ auch anhand von Praxisbeispielen
„fühlen“ könnt, haben wir BlogSpotters das Internet für euch durchleuchtet und
sind selbstverständlich fündig geworden.
Beginnen möchten
wir mit einem missglückten Beispiel, anschliessend folgt ein Best-Case-Exempel,
denn „Geschichten enden bekannterweise immer mit einem Happy-End“.
Ein Schuss in den Ofen!
Als Beispiel von
gescheitertem „Storytelling“ haben wir eine Kampagne eines
Sportbekleidungsherstellers gefunden. In dem Werbespot sind zwei Jungs
erkennbar, die in einem typisch italienischen Hinterhof Fußball spielen.
Unterbrochen werden sie durch ihre Mutter, welche die Kicker zum gemeinsamen
Essen ruft.
Doch warum soll diese Geschichte nun
schlecht sein?
Der Grund liegt
darin, dass die Geschichte in den Köpfen der Konsumierenden negativ gespeichert
war. Ruft eine Person zum Essen, bedeutet dies gewöhnlich der Abbruch vom
Fussballspiel und somit das Ende des Vergnügens. Dieses Handlungsmuster ist bei
vielen Menschen schon von Kindheit an im Gehirn eingebrannt und negativ
behaftet.
Emotional und berührend
Unter dem Motto
„A Ticket to Visit your Mum“ hat British Airways India einen Nerv aller
indischen Kinder getroffen, welche weit weg von ihrer Mutter im fernen Länder
leben. Die Geschichte erzählt von indischen Traditionen, der Wichtigkeit der
Familie sowie dem heimischen Essen. British Airways India hat diese Geschichte
auf ihrer Website aufgegriffen und auch ein Video dazu
erstellt:
Durch untenstehende
Grafik wollen wir die Charaktere der British Airways India Story aufzeigen:
Die Geschichte
wird nun um weitere wahre Erzählungen erweitert und veröffentlicht. Wenn das
mal nicht die Gefühle der Mitmenschen erweckt. Unserer Meinung nach, einfach
nur top!
Wir hoffen, euch
einen ausführlichen Einblick in das „Storytelling“ aus der Marketingsicht geben
haben zu können. Bis bald!
Für euch,
die BlogSpotters
Lars & Lorenz
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